In München stellte Stefan Herheim mit Benjamin Brittens Peter Grimes seine erste Regiearbeit für die Bayerische Staatsoper vor.
Von Joachim Lange
Dem solidarischen Pflichtprogramm der Opernhäuser mit der Ukraine hat München eine kluge Variante hinzugefügt. Neben der Beflaggung des Hauses mit Blau-Gelb und einer kurzen Rede des Intendanten Serge Dorny gab es nicht die ukrainische, sondern die Europahymne. Als alle Zuschauer wieder saßen, hörte man ein heraufziehendes Unwetter und schließlich die Rufe nach Peter Grimes.
Beim Regisseur Stefan Herheim konnte man lange Zeit auf eine Art Wundertütentheater wetten. Eine superaktive Salzburger Entführung hatte seiner Karriere 2003 einen Schub verpasst, der ihn seither quer durchs Repertoire und ganz Europa trägt. Vor seinem Wechsel in die Intendanz des Theaters an der Wien hat er zum Abschied nicht wie weiland Marlene Dietrich einen, sondern gleich hunderte Koffer in Berlin gelassen – auf der Bühne der Deutschen Oper als metaphorische Keimzelle eines ganzen Rings. In München fügt er jetzt noch ein doppeltes Debüt hinzu: Er inszeniert das erste Mal an der Bayerischen Staatsoper und mit Peter Grimes das erste große Britten-Werk.
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