In Wien inszeniert Simon Stone Bergs Wozzeck mit Christian Gerhaher in der Titelrolle und Philippe Jordan am Pult – und bleibt dabei allzu konventionell.
Von Kai Luehrs-Kaiser
Der Wozzeck misslingt nie. Alban Bergs Meisterwerk ist gewiss kein Leichtgewicht; aber zu gut, als dass man leicht Aufführungen fände, die völlig daneben sind. Sofern man sich angesichts spröder Atonalität (Berg hasste dieses Wort) in diese Oper hineinfindet, packt sie einen ungeheuer am Schlafittchen. Wenn man dann noch einen Protagonisten wie den skrupulösen, lockendickköpfigen Christian Gerhaher findet, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
In Wien hatte der Regisseur Simon Stone mit La traviata (mit Juan Diego Flórez’ erstem Alfredo) ein Jahr zuvor einen recht gemischten Eindruck hinterlassen. Seine Spezialität, die Überschreibung alter Handlungen mit neuen (eigenen) Texten, hat im Burgtheater oft fulminant geklappt (bei Medea oder Ibsens John Gabriel Borkman). In der Oper funktioniert’s nicht so ganz. Hier muss er den Text respektieren.
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