Nachdem auch Glyndebourne im vergangenen Jahr allenfalls ein Minimalprogramm auffahren konnte, standen in dieser Saison wieder neue Produktionen auf dem Spielplan. Sängerisch erwiesen sich sowohl Katja Kabanowa als auch Il turco in Italia als solide Ware, die Regie konnte in keinem der beiden Werke wirklich überzeugen.
Von Hugh Canning
Katja Kabanowa
Ein Jahr lang hatte sich Glyndebourne bescheiden müssen. Die einzig substanziellen Aufführungen in der letzten Saison waren Offenbachs Mesdames de la Halle, open-air und, ungewöhnlich für diesen Ort, auf Englisch, später auch indoors zu sehen; und eine halbszenische Zauberflöte, ebenfalls in Übersetzung, mit einem „Glyndebourne Tour“-Cast, die erste seit der Wiederaufnahme von Peter Sellars Produktion aus dem Jahr 1991. Zur Wiedereröffnung in diesem Sommer standen Damiano Michielettos Neuinszenierung von Janáčeks Katja Kabanowa (20. Mai) und Mariame Cléments Erarbeitung von Rossinis Il turco in Italia (23. Mai) auf dem Programm.
Keines der Werke ist neu im Festival-Repertoire, allerdings liegt die letzte Produktion des Rossini-Stücks schon lange zurück, in den frühen 1970er-Jahren, und basierte damals auf der fehlerhaften Partitur-Edition des damaligen Festival-Spielleiters Günther Rennert. Noch lebhaft im Gedächtnis ist dagegen Nikolaus Lehnhoffs Katja Kabanowa von 1988 – Auftakt seiner berühmten Janáček-Frauen-Trilogie mit Anja Silja –, was Michieletto nicht zum Vorteil gereicht.
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