Das Royal Opera House Covent Garden öffnete im Mai mit einer Neuinszenierung von Mozarts La clemenza di Tito nach über einem Jahr erstmals wieder seine Türen für Live-Publikum. Der Anlass stimmte froh, doch konnte die Aufführung vokal und inszenatorisch nicht rundum begeistern.
Von Hugh Canning
Die Royal Opera Covent Garden öffnete ihre Türen mit Richard Jones‘ Neuinszenierung von Mozarts Opera seria aus dem Jahr 1791, La clemenza di Tito, erst die zweite seit 1973, abgesehen von Übernahmen im Jahr 2000 (die weitgereiste Karl-Ernst Herrmann-Produktion ursprünglich aus Brüssel) und 2002 (von Stephen Lawless aus Dallas). Ultz, einer von Jones‘ regelmäßig engagierten Bühnendesignern, folgte der neueren Tradition, die Handlung in das Setting eines zeitgenössischen Polit-Dramas zu verlegen, mit visuellen Referenzen an das antike Rom aus Metastasios Original-Libretto (für Mozart modernisiert von Caterino Mazzolà), aber auch an einige jüngere Arbeiten von Jones in Covent Garden: Suor Angelica (2011) und La bohème (2017). Doch ließ das Resultat jene „Film-noir-Thriller“-Qualitäten vermissen, die Claus Guths zu wenig gewürdigte Inszenierung in Glyndebourne vor drei Jahren auszeichnete – noch immer die fesselndste Aktualisierung des Werks, die der Autor bisher in Großbritannien gesehen hat.
Jetzt weiterlesen!
Dies ist Premiummaterial. Testen Sie unsere Angebote, um den gesamten Artikel zu lesen.
Abonnieren
Das aktuelle gedruckte Heft jetzt bestellen oder komplett online lesen!Jetzt mit wenigen Klicks zum OPER!-Inhalt
Ausprobieren
Zwei ausgewählte Artikel kostenlos lesen? Dann registrieren Sie sich hier!In dieser Ausgabe kostenlos: