In München glänzt Christian Gerhaher als Titelheld in Christoph Marthalers Neuinszenierung von Aribert Reimanns Lear.
Von Joachim Lange
Seine letzte Spielzeit hatte sich Nikolaus Bachler fein ausgedacht. Und es ist ihm auch ohne bajuwarische Prachtentfaltung unter dem Motto „München leuchtet“ gelungen, ihr trotz der Dauer-Sabotage durch das Virus Beachtliches abzuringen. Wie in München üblich via Live-Stream und per Video-on-Demand, immerhin eine Versorgung mit Oper in der zweitbesten Variante. Und jetzt mit dem Lear sogar wie schon bei der 7 Deaths of Maria Callas-Performance von Marina Abramović im September mit damals 500 leibhaftigen Zuschauern im Saal. Pfingsten 2021 zur Lear-Premiere war wieder jede zweite Reihe und auf Lücke besetzt. Samt der schnellgetesteten oder geimpften Zuschauer, deren Mund-Nasen-Bedeckung auch während der Vorstellung geradezu preußisch streng überwacht wurde. Ende Oktober waren es bei Frank Castorfs Vögel nur 50 Zuschauer, Dmitri Tcherniakovs Freischütz Mitte Februar und Barrie Koskys Rosenkavalier im März mussten sich sogar mit der unsichtbaren Resonanz vor den Bildschirmen daheim zufriedengeben. Aribert Reimanns Lear umwehte da per se ein fast greifbares Gefühl von „endlich mal wieder richtige Oper“!
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