Nicht nur als Belcanto-Diva reüssierte June Anderson in den 80er-Jahren weltweit. Wo ist sie geblieben? Eine Würdigung zum 70. Geburtstag.
Von Kai Luehrs-Kaiser
Lange hat man nicht mehr an sie gedacht. June Anderson: Das war in den 80er- und 90er-Jahren die Mehrzweckwaffe schlechthin, von Rossini bis Mozart, doch vor allem, wenn es um Belcanto ging, aber auch um leichteren Verdi und sogar Strauss. Sie lebt noch, doch anscheinend fast vergessen. Letzte Recitals wurden 2014 verzeichnet. Eine Art Opernabschied scheint sie 2012 in Nixon in China am Pariser Théatre du Châtelet gefeiert zu haben. Ihre Homepage ist gelöscht. Enden so Weltkarrieren?
Immerhin durfte Anderson die „Rache-Arie“ der Königin der Nacht im Amadeus-Film von Miloš Forman singen. In der Schallplattenaufnahme des Candide war sie unter Leonard Bernstein die ultimative Cunegonde. Erstaunlich groß die Zahl bedeutender Referenzaufnahmen von Opern, bei denen es ohne sie kaum eine erstrangige Besetzung gegeben hätte. So etwa bei La muette de Portici, Maometto Secondo, La Juive, Wagners Die Feen und vielem anderen. Eine erstaunliche Liste. June Anderson war eine Könnerin, ohne Frage. Sie schien die vokale Verlässlichkeit und Perfektion in Person.
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