Die Oper Dortmund bringt im Rahmen ihres „Wagner-Kosmos“ Gaspare Spontinis seltenen Fernand Cortez heraus – als Erstaufführung der französischen Version der Drittfassung.
Von Andreas Berger
Manchmal sind die Titelhelden nicht die wahren Helden der Geschichte. In Gaspare Spontinis Oper Fernand Cortez hat der spanische Eroberer Mexikos jedenfalls nur eine Arie, die noch dazu in eine Chorszene übergeht. Sein Gegenspieler, der Aztekenkönig Montézuma, kam in der Erstfassung von 1808 sogar überhaupt nicht vor und ist auch seit der Zweitfassung von 1817 nur eine repräsentative Randfigur. Wem also galt des erfolgreichen Serienkomponisten Aufmerksamkeit vor allem? Einer Frau! Amazily, eine aztekische Prinzessin, verliebt in den Besatzer Cortez, wird von Spontini mit vier Arien bedacht und sorgt als Verräterin, respektive Versöhnerin, je nach Sichtweise, für den Fortgang der Handlung und die nötige Liebesgeschichte. „Aber der Name eines Eroberers war natürlich zugkräftiger als der einer Frau, die zwischen den Lagern zu vermitteln versucht“, erläutert Christoph JK Müller, der die selten gespielte Oper am Theater Dortmund dirigieren wird.
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