Janáčeks Das schlaue Füchslein wird am Musiktheater im Revier in der Inszenierung von Michael Schulz zu einem echten Hingucker mit perfekter Personenführung. Auch sängerisch bleiben in Gelsenkirchen keinerlei Wünsche offen.
Von Christoph Schulte im Walde
Wenn auf der Opernbühne gelitten und gestorben wird, kann das oft sehr lange dauern, und am Ende solch dramatischer Szenen ist man erschüttert und emotional tief berührt. Auch in Leoš Janáčeks Das schlaue Füchslein wird gestorben: Im dritten Akt fällt das titelgebende Füchslein der Flinte eines panisch gewordenen Wilderers namens Haraschta zum Opfer. Sein Schuss trifft – und Sekunden später liegt das Tier leblos am Boden. Doch im Unterschied zu Puccinis Tosca, Verdis Rigoletto und all den anderen Opern mit tödlichem Ausgang ist das Sterben in Janáčeks Füchslein kein definitives Ende, sondern ein ganz natürlicher Prozess in einem Kreislauf aus Werden, Bestehen und Vergehen. Das erlegte Tier bleibt lebendig in Form der nächsten Generation. Und so streift auch zum Schluss der Inszenierung am Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen ein quirliger Jungfuchs durch den Schwarzgrund.
Jetzt weiterlesen!
Dies ist Premiummaterial. Testen Sie unsere Angebote, um den gesamten Artikel zu lesen.
Abonnieren
Das aktuelle gedruckte Heft jetzt bestellen oder komplett online lesen!Jetzt mit wenigen Klicks zum OPER!-Inhalt
Ausprobieren
Zwei ausgewählte Artikel kostenlos lesen? Dann registrieren Sie sich hier!In dieser Ausgabe kostenlos: