Am Teatro Real in Madrid ist die Sopranistin Nadine Sierra als unvergessliche Sonnambula zu hören, in einer feministischen, allerdings auch anachronistischen Interpretation des Werks durch die Regisseurin Bárbara Lluch.
Von Pablo L. Rodriguez
Donizettis Anna Bolena und Bellinis La sonnambula entstanden zeitgleich für die legendäre Karnevalssaison von 1831 am Teatro Carcano in Mailand. Beide waren auch in den ersten Monaten der aktuellen Saison an unterschiedlichen Theatern in Spanien zu sehen: Der Palau de les Arts in Valencia und ABAO Opera in Bilbao entschieden sich für Donizetti, das Teatro Real Madrid für eine neue Produktion von Bellinis Werk.
Damals trug La sonnambula den Sieg über Anna Bolena davon, wie der russische Komponist Michail Glinka in seinen Memoiren bezeugt: „Die Sänger weinten im zweiten Akt und steckten das Publikum an; ich selbst vergoss Tränen der Rührung und der Ekstase.“ Der vergangene 15. Dezember erlebte eine Wiederholung der Geschichte, denn auch die Neuinszenierung des Teatro Real erzeugte jenen „außerordentlichen Effekt“ (Glinka) von Bellinis Musik: Mit „Ah! Non credea mirarti“ brachte die Sopranistin Nadine Sierra das Publikum zum Überschäumen.
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