An der Flämischen Oper in Antwerpen lassen Anne Teresa De Keersmaeker und Trevor Pinnock Mozarts Così fan tutte von der Leine – als Doppelabend aus Oper und Ballett.
Von Joachim Lange
Ein ganz normaler Opernabend war diese Così fan tutte-Premiere in Antwerpen nach den permanenten Wechselfällen der Pandemiebekämpfung noch nicht. Gemessen an der erlaubten Publikumsauslastung aber immerhin schon zu 70 Prozent. Dafür gab es Mozarts und Da Pontes Schule der Liebenden gleich doppelt: als Oper und als Ballett. Die aus Flandern stammende Choreografinnen-Ikone Anne Teresa De Keersmaeker hat ihre Inszenierung im Pariser Palais Garnier von 2017 jetzt für die Flämische Zweistädteoper Antwerpen/Gent neu einstudiert. Trevor Pinnock lieferte den musikalischen Treibstoff für diese – in des Wortes wahrer Bedeutung – bewegte Inszenierung. Bei der auf DVD vorliegenden Pariser Erstversion hatte sich Philippe Jordan als Sachwalter Mozarts betätigt.
Pinnock beginnt mit dem hauseigenen Orchester zügig, beredt und in den Instrumentengruppen ausformuliert. Er gibt sich beherzt als der Kenner und Könner Alter Musik zu erkennen, der sich gleichwohl ausdrücklich nicht auf enges Spezialistentum begrenzen lassen will, und wendet sich Mozart lustvoll aus einer heutigen Perspektive zu. Ob nun in den turbulenten Ensembleszenen, bei einem „Zwischenstopp“ wie dem Terzett „Soave sia il vento“, in den Rezitativen oder den großen Einzelauftritten – Pinnock atmet mit der Szene und dem Gesang stets erkennbar mit.
Jetzt weiterlesen!
Dies ist Premiummaterial. Testen Sie unsere Angebote, um den gesamten Artikel zu lesen.
Abonnieren
Das aktuelle gedruckte Heft jetzt bestellen oder komplett online lesen!Jetzt mit wenigen Klicks zum OPER!-Inhalt
Ausprobieren
Zwei ausgewählte Artikel kostenlos lesen? Dann registrieren Sie sich hier!In dieser Ausgabe kostenlos: