Drei Frauen, über drei Generationen hintergründig miteinander verbunden, blicken mit Unzufriedenheit auf ihr Leben in Kevin Puts‘ Oper The Hours, die an der Metropolitan Opera ihre szenische Uraufführung hatte. Trotz Staraufgebot lässt einen auch das Stück ein wenig unbefriedigt zurück.
Von George Loomis
Vor The Hours, die am 22. November ihre szenische Uraufführung an der Metropolitan Opera hatten, war wahrscheinlich Silent Night (2011) die bekannteste der drei Opern von Kevin Puts, das Pulitzer-Preis-gekrönte Werk über den spontanen Weihnachts-Waffenstillstand in den Schützengräben 1914. Weniger in Erinnerung geblieben ist dagegen The Manchurian Candidate (2015), dessen lauwarme Rezeption ein warnendes Beispiel für die Schwierigkeiten darstellt, die eine allzu bekannte Filmvorlage als Opernstoff mit sich bringt – in diesem Fall John Frankenheimers Klassiker aus dem Jahr 1962. Parallelen mit der jüngsten Oper drängen sich auf: Die basiert zwar, genau genommen, auf Michael Cunninghams Roman von 1998 (der ebenfalls mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet wurde), aber der Vergleich mit Stephen Daldrys Filmversion aus dem Jahr 2002 lässt sich dennoch kaum vermeiden. Das Ergebnis fällt allerdings erheblich erfreulicher aus, auch wenn der Film einen langen Schatten über die Oper wirft.
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