An der Oper Chemnitz gelingt Elisabeth Stöppler eine ambitionierte Inszenierung von Wagners Tristan und Isolde.
Von Joachim Lange
Richard Wagner ist zwar in Leipzig und nicht in Chemnitz geboren. Auch hat er nicht hier, sondern in Dresden das Orchester geleitet und gegen die Obrigkeit revoltiert. Das Opernhaus der Stadt kann gleichwohl für sich in Anspruch nehmen, auch eine sächsische Wagner-Hochburg zu sein. Mit kontinuierlicher Werkpflege und entsprechender Kompetenz der Robert-Schumann-Philharmonie. Ihr aktueller spanischer GMD Guillermo García Calvo ist zudem bekennender Wagnerianer. Der jüngste Chemnitzer Ring des Nibelungen von vier Regisseurinnen geriet musikalisch spektakulär und war szenisch ein Hingucker. Elisabeth Stöppler ist dabei eine geradezu feministische Götterdämmerung gelungen. Nicht aufgesetzt, sondern ergreifend.
Jetzt hat sie Tristan und Isolde inszeniert. Dieses Nonplusultra-Werk, vor dessen rauschhaften Nebenwirkungen schon der Komponist selbst gewarnt hatte, falls die Aufführung restlos gelingen würde. Mit ihrer aktuellen Inszenierung bleiben Stöppler, Annika Haller (Bühne) und Gesine Völlm (Kostüme) ziemlich dicht bei den Vorgaben des Textbuchs. Es gibt (was heutzutage schon außergewöhnlich ist) tatsächlich im ersten Akt ein Schiff, im zweiten einen königlichen Salon und im dritten einen Ort aus Tristans Kindheit.
Jetzt weiterlesen!
Dies ist Premiummaterial. Testen Sie unsere Angebote, um den gesamten Artikel zu lesen.
Abonnieren
Das aktuelle gedruckte Heft jetzt bestellen oder komplett online lesen!Jetzt mit wenigen Klicks zum OPER!-Inhalt
Ausprobieren
Zwei ausgewählte Artikel kostenlos lesen? Dann registrieren Sie sich hier!In dieser Ausgabe kostenlos: