In Rom gaben Jonas Kaufmann und Sondra Radvanovsky ihr konzertantes Debüt als Calaf und Turandot. Die Produktion unter Antonio Pappano wurde als CD mitgeschnitten.
Von Katharina Stork
Turandot sollte die letzte Oper Giacomo Puccinis bleiben. Ein unvollendetes Werk, das der Komponist selbst nie zu Gehör bekam. Erst anderthalb Jahre nach seinem Tod 1924 fand die Uraufführung statt. Puccinis Kollege Franco Alfano hatte von Arturo Toscanini den Auftrag erhalten, die letzte Szene der Oper zu vertonen. Die Accademia Nazionale di Santa Cecilia entschied sich bei der konzertanten Aufführung dafür, die ungekürzte, längere Version der letzten Szene, bekannt als „Alfano I“ aus dem Jahr 1925 aufzuführen. Der Cast unter Antonio Pappano ist vielversprechend: Sondra Radvanovsky als Turandot, Ermonela Jaho als Liù, Michele Pertusi als Timur. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aber steht Jonas Kaufmann, der an diesem Abend sein Debüt in der Partie des Calaf gibt. Singt er seit Jahren zwar schon „Nessun dorma“ in Konzerten, ist nun der mit Spannung erwartete Moment gekommen, in dem er sich der ganzen Partie widmet.
Stechend scharf ist Puccinis Einstieg in die Handlung, schneidend das charakteristische Blech zu Beginn. Antonio Pappano zeigt in den ersten Takten schon, wie er Turandot angehen will: in einem wilden Ritt zwischen den Extremen. Zwischen purer Gewalt und schmerzlicher Zärtlichkeit. Pappano ist seit 2005 Musikalischer Leiter der Accademia Nazionale di Santa Cecilia und weiß genau, was er aus „seinem“ Orchester herausholen, über welche Grenzen er seine Musiker schicken kann.
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