Filippo Mineccia, Orchestra Nazionale Barocca dei Conservatori Italiani, Paolo Perrone. Label: Glossa; Vertrieb: Note 1, 1 CD
Schon wie er die Silben der Reizwörter „punitor“ (Rächer) und „traditor“ (Verräter) in Ernestos Droharie aus der 1708 in Venedig uraufgeführten Engelberta zu in Tabasco geschwenkten Pfefferkörnern reiht, ist bezwingend. Und erst recht, wie er das Stück mit einer leicht kehligen Koloraturenkette abschließt.
Auf diesem intensiven Level geht es in der pastoralen Arie des Leonato aus Eumene (1715), dem berührungsintensiven Dialog der Stimme Cefalos mit dem Cello aus L’oracolo del fato und den betörenden Offerten der personifizierten Vergnügungssucht an Maria Egeziaca (1719) weiter. Filippo Mineccia ist alles andere als ein glatter Kavalier; vielmehr ein musikalischer Demagoge und sämtliche Ambivalenzen barocker Opernfiguren mit, hier fast unstatthafter, Neugier auf Psychologisierung und vegetativer Abgründigkeit füllender Belcanto-Stratege.
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