Was für eine Salome! Elena Stikhina fesselt in Zürich als Strauss-Prinzessin: überlegt und überlegen, klug mit und aus dem Text, mit toller Durchschlagskraft und noch eindrücklicheren innigen und gefährlich leisen Passagen. Die Inszenierung abstrahiert mit ein paar spannenden Widerhaken.
Von Tobias Gerosa
Dann sitzt er plötzlich neben ihr und lässt die Beine baumeln. Eigentlich ist Jochanaan tot, der Kopf wurde ihm abgeschlagen, auf Wunsch der Prinzessin Salome, damit sie ihn endlich küssen kann. In ihrem langen Schlussgesang triumphiert ihr perverser Wunsch, und auf der Bühne des Opernhauses Zürich bekommt sie den Kopf ganz librettogemäß auch zunächst in einer Silberschüssel serviert, mit der sie sich fernab jeder großen Geste ganz intim zu Füßen des Portals kauert. Das sind zwei der zahlreichen starken Momente in der Inszenierung, mit der der Intendant die Saison eröffnet, in der hoffentlich wieder (fast) alles normal läuft.
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