Der junge australische Tenor Alasdair Kent hat nicht nur großes Talent, sondern tatsächlich auch das Zeug dazu, ein neuer Star am Belcanto-Himmel zu werden. Das beweist er auch auf einer neuen, historisch informierten Aufnahme von Rossinis L’italiana in Algeri, wo er in einer Paraderolle zu hören ist.
Von Stephan Schwarz-Peters
Australien, denkt sich der voreingenommene Musikliebhaber, hat außer Sydneys berühmtem Opernhaus nicht viel zur Operngeschichte beigetragen – und vergisst dabei, dass mindestens zwei der größten Stars, die jemals auf einer Opernbühne gestanden haben, aus Down Under kamen: Melbourne hatte der Welt Nellie Melba geschenkt, Sydney Joan Sutherland. Welche große australische Küstenstadt fehlt? Perth! Aus ihr stammt eine deutlich jüngere, ebenfalls verheißungsvolle Stimme, nämlich die von Alasdair Kent, der einen traumhaften, hellen und agilen „Tenore di Grazia“ sein Eigen nennt. Aus einer musikalischen Familie stammend, bemerkte Kent selbst bereits in jungen Jahren, dass in seiner Kehle ein besonderer Schatz verborgen liegt. „Sänger, die diese Tessitura abdecken, findet man nicht häufig – und dass jemand dazu noch eine schöne Stimme hat, ist noch seltener“, sagt der junge Sänger lachend, selbstbewusst, aber keineswegs angeberisch. Er weiß, was er kann und darstellt und freut sich ehrlichen Herzens über das, was die Natur ihm mitgegeben hat: neben seinen stimmlichen und darstellerischen Qualitäten auch jenen australischen Surferboy-Charme, der ihn glaubhaft in jene jungen Liebhaberrollen schlüpfen lässt, die die großen Belcanto-Komponisten besonders in ihren Buffo-Opern für dieses Fach vorgesehen haben.
Jetzt weiterlesen!
Dies ist Premiummaterial. Testen Sie unsere Angebote, um den gesamten Artikel zu lesen.
Abonnieren
Das aktuelle gedruckte Heft jetzt bestellen oder komplett online lesen!Jetzt mit wenigen Klicks zum OPER!-Inhalt
Ausprobieren
Zwei ausgewählte Artikel kostenlos lesen? Dann registrieren Sie sich hier!In dieser Ausgabe kostenlos: