Ob London, Paris, Mailand oder Berlin: Die Pandemie hat der Oper in Europa harte Zeiten beschert. Ganz andere Bilder hingegen erreichen uns aus Moskau: Regulärer Spielbetrieb in Opernhäuser, Menschen ohne Maske, ein von Corona scheinbar kaum beeinflusster Alltag. Wie kann das sein? Wir haben nachgefragt bei der Helikon-Oper und ihrem Gründer und Leiter Dmitry Bertman.
Von Stephan Schwarz-Peters
Als Dmitry Bertman erstmals ahnte, dass die Lage brenzlig werden könnte, befand er sich in Nürnberg. „Ich sollte dort am Staatstheater Anton Rubinsteins Oper Der Dämon einstudieren“, erzählt er. „Es war Anfang März vergangenen Jahres, und ich erhielt auf einmal von allen Seiten beunruhigende Nachrichten.“ Mit dem Zug reiste er nach Wien, um dort das Flugzeug nach Moskau zu erwischen. „Ich hatte Glück, dass ich noch den letzten Flieger bekommen hatte, bevor das Chaos losging.“ Zurück in der russischen Hauptstadt, zurück in „seinem“ Theater, erwartete ihn eine große Ungewissheit. Nachdem im Land erste Fälle von Covid-Erkrankungen aufgetreten waren, reagierten die Behörden ab Mitte März 2020 mit Schließungen in allen Bereichen – und erließen schließlich mit die härtesten Lockdown-Regeln weltweit, die u.a. die Einwohner Moskaus dazu verpflichteten, Passierscheine zu beantragen, wenn sie die Wohnung verlassen wollten.
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