Der Unternehmer Klaus-Michael Kühne ist gebürtiger Hamburger, lebt aber seit über 45 Jahren in der Schweiz. In seiner Heimatstadt hat der 85-Jährige schon viele Projekte realisiert und gefördert. Sein jüngster Vorstoß gilt einem Opernneubau in der Hafencity, 400 Millionen Euro könnte der kosten. Doch obgleich sich Kühne maßgeblich engagieren würde, zögert die Stadt.
Interview: Ulrich Ruhnke
Herr Kühne, Sie wollen Ihrer Heimatstadt Hamburg ein Opernhaus schenken, aber die Stadt zögert. Können Sie das verstehen?
Ich schenke der Stadt kein Opernhaus. Seit vielen Jahren plädiere ich für einen schöneren Rahmen und die höchstmögliche Qualität der Hamburgischen Staatsoper. Das Gebäude resultiert aus der Nachkriegszeit, es wurde in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts errichtet. Die Akustik ist umstritten, es ist asbestgeschädigt. Die Strahlkraft des Opernbetriebs sollte an frühere Zeiten anknüpfen. In den 60er-, 70er-Jahren gab es herausragende Intendanten, August Everding oder Rolf Liebermann. Das ist lange vorbei, heute hat die Staatsoper Hamburg in Deutschland keinen hohen Stellenwert mehr. Das würde ich mir anders wünschen.