Der französische Filmregisseur Christophe Honoré inszeniert nach seiner aufregenden Tosca in Aix nun Berlioz’ Les Troyens an der Staatsoper München.
Von Andreas Berger
Natürlich ist jetzt alles anders als vor einem Jahr, als er die Konzeption für die Neuinszenierung von Hector Berlioz’ Les Troyens am Münchner Nationaltheater begann. Ein Werk, das so sehr von Kriegshandlungen durchzogen ist wie dieses mehrstündige Antikenspektakel, höre man unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine und der Kriegsverbrechen an der dortigen Zivilbevölkerung nun mit anderer Sensibilität, sagt Christophe Honoré. Der französische Filmregisseur ist auf Basis seiner langjährigen Zusammenarbeit schon aus den Lyoner Tagen des jetzigen Staatsintendanten Serge Dorny zum ersten Mal Gast auch in München.
„Es musste schon ein französisches Werk sein, um zu begründen, warum ich nun auch hier inszenieren darf. Berlioz‘ Les Troyens sind freilich ziemlich schwer zu handhaben in ihrem kolossalen Zuschnitt. Die schöne Musik trifft auf ein dramaturgisch nicht so gelungenes Libretto des Komponisten. Es ist schwierig, mit dieser Oper nicht zu scheitern“, bringt er die Problematik auf den Punkt. Andererseits verschaffe ihm der mythologische Hintergrund eine Distanz zur Handlung, so dass er sich mehr auf die Emotionen konzentrieren könne: Liebe und Gewalt wolle er zum Fokus seiner Analyse machen.
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