In der Schweiz darf wieder Theater gespielt werden. Am Theater Basel versucht sich der Turbo-Komödiant Herbert Fritsch an Strauss’ Intermezzo, und am Luzerner Theater tritt Ebenfalls-Schauspieler Max Hopp mit Così fan tutte neu als Opernregisseur hervor – beide mit durchwachsenem Ergebnis.
Von Tobias Gerosa
Der Umgang mit der Pandemie ist seltsam. Während in Deutschland Ausgangssperren herrschen, lockert die Schweizer Regierung. Und das, obwohl die Werte nicht besser sind: Sie öffnet Restaurant-Terrassen und ermöglicht Veranstaltungen, wenn auch nur für maximal 50 Zuschauer (wobei die epidemiologische Logik unklar bleibt, warum professionelle Besucher da nicht mitgerechnet werden müssen, wenn sie separiert im Rang sitzen). Gerade mal sieben respektive zehn Tage nach dieser Lockerungen bringen die Theater von Basel und Luzern ausgewachsene Premieren heraus: Man will spielen, zeigen, was man sicherheitshalber geprobt hat – vielleicht auch, weil weitere Schließungen drohen, falls die Öffnungsschritte zu früh kommen, was einige Spezialisten durchaus befürchten. Wo wieder gespielt wird, sind die Plätze im Handumdrehen ausverkauft. Auch im kleinen und engen Luzerner Theater werden die Abstände jetzt locker eingehalten, hier sieht der Zuschauerraum auch nicht allzu leer aus, wenn Alexander Sinan Binder mit dem Luzerner Sinfonieorchester Mozarts Così fan tutte spielt. Der Luzerner Chef-Theaterdirigent Clemens Heil kämpft währenddessen im sowohl größeren als auch großzügigeren Basler Theater mehr gegen die Leere im Saal an: 50 Zuschauer sind erlaubt, unabhängig davon, wie groß der Raum ist.
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