Christof Loy deutet Humperdincks Königskinder in Amsterdam kühl und heutig. Im Zusammenschluss von Inszenierung und Musik ist das ein starker Opernabend.
Von Uwe Friedrich
Missgünstig und egoistisch sind die Bewohner von Hellabrunn. Einzig auf ihren persönlichen Profit bedacht, betrügerisch und brutal. Sie sehnen sich nach einem starken Herrscher, obwohl die weise Hexe im Zauberwald sie genau davor gewarnt hat. Das wahre Königspaar erkennen sie nicht, weil es als Gänsemagd und Bettler daherkommt. Die beiden werden verjagt und finden den Tod. Das Kunstmärchen von den beiden Königskindern aus dem Jahr 1910 ist auch heute das Stück zur Stunde, denn Christof Loy lässt in seiner kühlen Inszenierung keinen Zweifel daran, dass die Hellabrunner auch einen der weltweit erfolgreichen Populisten bejubeln würden, wenn er nur ihren kleinen Profit gegen eingebildete Bedrohung von außen schützt.
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