Pia Davila, Elvira Bill, Geneviève Tschumi, Jan Börner, Lisandro Abadie, Sebastian Monti, Julia Sophie Wagner, cantus firmus consort, Andreas Reize. Label: Rondeau; Vertrieb: Hänssler, 4 CDs
Hier ist sie, die längste Poppea der Aufnahmegeschichte. Mit vier packevollen CDs reflektiert die „Neapel-Fassung“ von 1651 die Tatsache, dass nicht nur Monteverdi, sondern auch seine Zeitgenossen an dem Werk weiterschrieben – und das noch sieben Jahre nach dem Tod des Meisters.
Im Zeitalter des Frühbarocks macht, wie man daraus ersehen kann, die Rede vom Original eigentlich kaum Sinn. Die Werke entwickelten sich weiter und ließen ihre ursprüngliche Gestalt hinter sich. Der vierstimmige Satz (statt dreistimmig wie bei der Uraufführung in Venedig) erlaubt „einige sehr spannende harmonisch kühne Stellen“, wie es Dirigent Andreas Reize im Booklet formuliert.
Etliche Nummern sind neu. Neben der eigenständigen Sinfonia (Ouvertüre) wurden Instrumentalsätze von Zeitgenossen wie Biagio Marini, Giovanni Battista Buonamente, Andrea Falconieri und Francesco Sacrati eingefügt, die mit der Oper organisch zu verschmelzen scheinen. Man bekennt sich dazu, nicht an dem – bei Monteverdi ohnehin rudimentär fixierten – Notentext zu kleben. Sondern das Werk kreativ weiterzudenken.
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