Stefan Herheim liefert mit dem Rheingold an der Deutschen Oper Berlin eine sehr explizite Visualisierung der Partitur Wagners.
Von Andreas Berger
Menschen unterwegs. Wieder einmal mit Koffern. Diesmal erinnern sie eher an die jüdischen Exilanten der 30er-Jahre. Vielleicht sind sie die Übriggebliebenen der letzten Götterdämmerung. Auch Theaterleute sind ja fahrendes Volk. Auf der leeren Bühne der Deutschen Oper Berlin stoßen sie auf einen Flügel. Einer schlägt das mystische Es-Dur des Ur-Beginns aus Wagners Rheingold an, es erklingt aus dem Orchester. Und bald schon baden sie in diesem Klang, scheinen ihr Schicksal zu vergessen, bewegen sich rhythmisch, tanzen fast, fassen sich an. Drei Frauen schließen sich zu Rheintöchtern zusammen. Ein Mann schminkt sich als Joker und wird bald Alberich sein, ein tölpelhafter Zukurzgekommener, den die Frauen verspotten und der sich dann rächt.
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