Beim Festival della Valle d’Itria gab’s nach dem abgespeckten Corona-Jahrgang diesmal wieder mehr Programm: Zwei Opern und ein szenisches Oratorium standen im barocken Martina Franca im Mittelpunkt, doch nur zwei der Produktionen konnten überzeugen.
Von Manuel Brug
Im Corona-Jahr 2020 ist das raritätensüchtige Festival della Valle d’Itria im beschaulich-barocken Martina Franca zwar nicht ausgefallen, aber der auf zwei Abende verteilte Einzelprogrammpunkt Ariadne auf Naxos in der Urfassung auf Italienisch, mit dem Molière-Theatervorspiel Der Bürger als Edelmann präsentierte sich eher schräg statt selten. Der diesjährige 47. Jahrgang samt angeschlossener Sängernachwuchs-Akademie „Rodolfo Celletti“ war aber ein fast normaler. Zumindest was das Programm betraf. Auf Intermezzi und Miniopern in benachbarten Trullo-Höfen wurde aus Hygienegründen freilich verzichtet. Aber im Palazzo Ducale, der mit seinem eher schmucklosen Innenhof als Hauptspielort dient, fanden die üblichen drei Opern statt – allerdings nur vor etwa 350 auf Abstand sitzenden und am Platz maskenlosen Zuschauern statt wie sonst vor 900.
Das einst von Italiens Theaterpapst Paolo Grassi gegründete Festival, das immer wieder seine Ausrichtung änderte und zwischenzeitlich finanziell schlingerte, scheint in ruhigem Fahrwasser. 2010 übernahm Alberto Triola die Künstlerische Leitung und legte den Schwerpunkt auf Barockoper und Belcanto, vorzugsweise der neapolitanischen Schule. Zum 41. Festival kam Fabio Luisi als Chefdirigent hinzu, inzwischen ist mit dem Orchester des Teatro Petruzzelli ein gleichbleibendes musikalisches Niveau gewährleistet.
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