Im Interview spricht Met-Intendant Peter Gelb über Wege aus der Corona-Krise, wechselnde Erwartungshaltungen beim Publikum und einen stärkeren Fokus auf zeitgenössisches Repertoire.
Interview: Manuel Brug
Hatten die Covid-Beschränkungen im letzten Jahr Auswirkungen auf die Besucherzahlen?
Abgesehen von den fehlenden New-York-Besuchern, den nationalen wie den internationalen, erstaunlich wenig. Denn wir haben unsere Besucher kontinuierlich befragt. Fühlen Sie sich mit Maske wohler oder ohne? Anfangs wollten 70 Prozent nur mit Maske kommen. Im letzten Sommer waren es dann noch 50 Prozent. Fallen gelassen haben wir es, in Absprache mit der Stadt, erst im Oktober. Und heute sagen eigentlich fast alle, die wir anschreiben, sie kommen so, wie sie wollen, mit oder ohne Maske, fühlen sich aber durch die Praxis der anderen Besucher in ihrem Met-Erlebnis nicht eingeschränkt.
Und wie sieht es jetzt generell mit den Publikumszahlen aus?
Die Saison 21/22 war schon eine Durststrecke, aber unsere sehr solidarischen Sponsoren haben uns geholfen. Der aktuelle Herbst war viel besser, selbst als wir nun nicht unbedingt Selbstläufer wie Medea, Idomeneo und Lady Macbeth von Mzensk in einer Reihe angesetzt haben. Das sah optisch gut aus, wir haben auch verschiedene Aktionen lanciert, die gut angenommen wurden. Denn das Publikum mag einerseits wiederkommen, aber es verlangt immer stärker nach Neuem. Da verändert sich doch etwas in der Anspruchshaltung. Aber es fehlen trotz steigender Auslastung immer noch etwa 20 Prozent des Publikums, um nicht in die roten Zahlen zu rutschen. Und wieder kann ich nur sagen: Unsere Sponsoren hängen an der Met, finden auch den Weg gut, den wir jetzt gehen. Und wollen ihn unbedingt weiter unterstützen.
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