Vor Nachahmung wird gewarnt. Die Erfolgsgeschichte des José Carreras – zum 75. Geburtstag des Tenors
Von Kai Luehrs-Kaiser
Er war mehr als nur der Dritte von den „Drei Tenören“. Zweifellos wäre José Carreras ohne die kommerzträchtigen „Drei von der Tenor-Tankstelle“ nicht so berühmt geworden, wie er ist. Carreras wirkte bei den sechs Stadien-Auftritten, die er gemeinsam mit Luciano Pavarotti und Plácido Domingo absolvierte, tatsächlich wie ein etwas schmaleres Hemd. Dieses Kennzeichen einer juvenileren Statur war jedoch gerade die Basis seiner Einzigartigkeit. Denn dieser Tenor war der wohl einzige Repräsentant seines Fachs, der weder von Rossini herkam noch zu Wagner neigte. Stattdessen sang er von Verdi bis Puccini alles Mögliche, sogar Otello, Manrico und Cavaradossi. Sie alle waren ihm mit Sicherheit nicht an der Wiege gesungen worden. Er tat es: mit seinen eigenen Mitteln. Und gerade sein Talent, sich auch in schweren Rollen nicht heldisch zu verbiegen, macht ihn bis dato so erstaunlich. Die Frage ist, ob ihm ein solcher Sonderweg heute überhaupt noch gestattet wäre.
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