Putins brutaler Überfall auf die Ukraine hat lange als unumstößlich geltende Überzeugungen zu Fall gebracht. Auch in der gerne als unpolitisch dargestellten Kunst. Nach einer allgemeinen Schockstarre ringt nun auch der Klassik- und Opernbetrieb um den richtigen Umgang mit dem Krieg – und die richtige Haltung.
Von Manuel Brug
Russen, Belarussen, Ukrainer, Moldawier, Armenier, Georgier, Aserbaidschaner, Kasachen, Kirgisen, Tadschiken. Für uns im Westen war das alles eins, irgendwie ehemalige UdSSR, heute frei, Geschichte, vor der kommunistischen Annexion – weit weg, verloren im Dunkel der Vergangenheit. Denn die Gegenwart sah ja sonnig aus. Seit 1989 fiel der Eiserne Vorhang, die nach wie vor bestens ausgebildeten Künstler Osteuropas und Mittelasiens konnten, nach einer erstaunlich kurzen Zeit der Neusortierung, endlich ihre Karriere und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Bald schon durften sie ungehindert gastieren, Devisen verdienen, ohne diese (jenseits von Steuern) abgeben zu müssen. Nicht wenige haben längst ihren Lebensmittelpunkt nach Westeuropa oder Amerika verlegt. Aufenthaltserlaubnisse, Dauervisa, irgendwie hatte sich das alles eingependelt.
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