Asmik Grigorian, Karita Mattila, Nicky Spence, Saimir Pirgu u.a., Royal Opera House, Henrik Nánási. Label: Opus Arte; Vertrieb: Naxos, 1 DVD
Die Jenůfa-Mühle ist eine Mischung aus Soldatenschlafheim und Asyl für ledige Mütter. Vor dem weißen Bretterverschlag, den Michael Levine als Einheitsbühnenbild auf die Royal-Opera-House-Bühne gestellt hat, agieren seelenlose Dörfler.
Im zweiten Akt reduziert sich das Zimmer auf ein Geviert eiserner Bettgestelle, daneben Matratzen – eisschollengleich. Ein Riesenrabe thront düster, dahinter schleichen Silhouetten schwarzer Frauen.
Claus Guths elegant-minimalistischer Surrealismus und Leoš Janáčeks geradlinig mitfühlender Realismus, das geht nicht zusammen. Bald beobachtet man: Trotz des vehementen Regieversuchs, sich in den Vordergrund zu schieben, merkt Guth schnell, dass er so dem Stück nicht beikommt. Er reduziert Manierismen, der dritte Akt bietet den nackten Hochzeitsfeiertisch, die Figuren sind allein. Nur auf sie kommt es auch in dieser von Henrik Nánási feinfühlig dirigierten Produktion an.
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