Vielen galt sie als „Jahrhundert-Octavian“. Am 24. Oktober wäre Sena Jurinac 100 Jahre alt geworden. Wir erinnern an eine außergewöhnliche Sängerin und ihre besten Aufnahmen.
Von Kai Luehrs-Kaiser
„Die Juuurrenatsch“. So nannten die Wiener diesen östlichen Zugang zum Wiener Mozart-Ensemble. Nach dem Krieg war selbiges eine Bastion kammermusikalischer Mozart-Vokalkünste. Irmgard Seefried repräsentierte darin das süße Mädel, Elisabeth Schwarzkopf war die eiserne Gräfin und Erich Kunz der buffoneske Strizzi. Und Sena Jurinac? Nun, die aus Bosnien nach Wien gekommene Sopranistin… war eben „die Juuurrenatsch“. Oder freundlicher: „die Ssena“. Mit scharfem S.
Im Oktober wäre sie 100 Jahre alt geworden. Leider starb sie vor fast zehn Jahren in Folge ihres Krebsleidens – mit über 90 in Augsburg. Seit Langem lebte sie hier, genauer gesagt in Hainhofen. Zunächst mit ihrem Ehemann, dann als sehr kommunikative und erinnerungslustige Witwe. Sena servierte Cynar, wenn man sie besuchte, einen italienischen Artischockenlikör. Man saß am Küchentisch und erzählte. Der voluminöse Kater, genannt Burschi, strich um die gedrechselten Stuhlbeine herum.
Jetzt weiterlesen!
Dies ist Premiummaterial. Testen Sie unsere Angebote, um den gesamten Artikel zu lesen.
Abonnieren
Das aktuelle gedruckte Heft jetzt bestellen oder komplett online lesen!Jetzt mit wenigen Klicks zum OPER!-Inhalt
Ausprobieren
Zwei ausgewählte Artikel kostenlos lesen? Dann registrieren Sie sich hier!In dieser Ausgabe kostenlos: