Júlia Várady gehört zu den besten Verdi-Sängerinnen des letzten Jahrhunderts. Den sogenannten Killer-Partien gewann sie dabei ungewohnt lyrische Qualitäten ab. Heute lebt die einstige Wahlberlinerin, die im letzten Jahr 80 Jahre alt wurde, am Starnberger See und unterrichtet gelegentlich noch.
Von Kai Luehrs-Kaiser
Júlia Várady hat sich den Arm gebrochen. Deswegen musste die Verleihung der ihr zugedachten Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Oper Berlin – nach einer Vorstellung von Un ballo in maschera, wo sie einst brillierte – kurzfristig abgesagt und verschoben werden. Auch sonst macht sich die Sängerin, einer der größten Opern-Publikumslieblinge der 80er- und 90er-Jahre, recht rar. Vor allem in München, Berlin und Wien bedauert man das. Interviewanfragen bleiben offen.
Wer sie trotzdem anruft, hört im Hintergrund gelegentlich ihren Ehemann singen, den vor fast zehn Jahren gestorbenen Bariton Dietrich Fischer-Dieskau. Natürlich in älteren, sehr gut ausgewählten CD-Aufnahmen. Das Haus im Berliner Westend, wo die beiden lebten, wurde an die Söhne Fischer-Dieskaus vererbt. Várady zog sich in das Haus in Berg am Starnberger See zurück. Hier lebt sie heute. Inaktiv ist sie nicht. Bis 2019 unterrichtete sie gelegentlich an der Hochschule Hanns Eisler in Berlin, danach als Gastprofessorin in Karlsruhe. Letztes Jahr feierte sie ihren 80. Geburtstag.
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