Sieben Premieren an sieben Tagen hat Pierre Audi beim Festival in Aix-en-Provence als Intendant mutig auf den Spielplan gesetzt. Trotz gemischter Qualität wird damit die Gattung Oper konsequent in die Zukunft gedacht.
Von Manuel Brug
Moïse et Pharaon
Als eine der legendären, auf YouTube als Video- wie Audiomitschnitt bewahrten Premieren der „alten“ Festspiele von Aix-en-Provence, also vor der vor allem stilistischen Neuaufsetzung Ende der 90er-Jahre durch Stéphane Lissner, galt eine Seria-Oper von Rossini: Semiramide. Die kam dort 1980 mit Montserrat Caballé, Marilyn Horne, Samuel Ramey und Francisco Araiza heraus, ein Vokalquartett, das die Stimmgourmets noch heute mit der Zunge schnalzen lässt.
Seither gab es immer wieder einmal Buffa-Späßchen von Rossini, aber keines seiner ernsten Meisterwerke mehr. Bis jetzt Intendant Pierre Audi den 1818 als geistliche Oper für die Fastenzeit komponierten Mosè in Egitto in der 1827 zur französischen Grand opéra Moïse et Pharaon umgearbeiteten Fassung ansetzte. Seine Wunderwaffe war diesmal freilich weniger die solide, jedoch nicht herausragende Besetzung, sondern der gerade für Massenspektakel auch intelligenztaugliche Regisseur Tobias Kratzer mit seinem üblichen Team Rainer Sellmaier (Ausstattung) und Manuel Braun (Video).
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